Das große Mehlsieb – der Plansichter

Ein Mühlenrundgang mit Thomas Krumbach, einem alten Müllermeister aus Bernburg, führte uns zu den beiden Plansichtern in der Mühle. Ein großer Kasten, der aus einer Vielzahl von Sieben besteht und durch Rüttelbewegungen das Mehl siebt – so lässt es sich einfach ausdrücken. Die dahinterstehende Technik ist jedoch viel komplexer. Mehr dazu später.

Einer der Plansichter war auseinandergebaut. Die einzelnen Teile lagen vermutlich seit über 50 Jahren in einer Ecke. Thomas meinte, diesen sollte man wieder zusammenbauen. Gesagt, getan. Vor dem Zusammenbau mussten der Plansichter selbst und die Anbauteile von oft Zentimeter dicker Staub- und Mehl-Schicht befreit werden. Wie viele Eimer davon gefüllt wurden, weiß ich nicht mehr.

An einem Vormittag setzten wir ihn dann wieder Kasten für Kasten zusammen und verspannten ihn. Beim Zusammenbau erläuterte mir Thomas die Funktionsweise. Ich war verblüfft, wie ausgeklügelt diese Maschine ist und welche Einstellmöglichkeiten sie bot – eine unglaubliche Flexibilität in der Mahltechnologie. Ingenieurskunst schon vor über hundert Jahren, mit überwiegend Holz als Material und nur wenig Metall. Das Prinzip bleibt heute im Wesentlichen dasselbe, nur in größeren Dimensionen.

Nun sind beide Plansichter wieder komplett.

Plansichter vor dem Verspannen